Kolloquium - Details zum Vortrag

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Promotions-Vortrag: Sonotubometrie mit Methoden der digitalen Signalverarbeitung

Dipl.-Ing. Aulis Telle
15. Dezember 2011
16:00 Uhr
Hörsaal 4G IKS

Die Eustachische Röhre, die auch Tube oder Ohrtrompete genannt wird, bildet eine Verbindung zwischen Mittelohr und Nasenrachen. Ihr wird in der Hals-Nasen-Ohren-Medizin eine überragende Bedeutung für den Verlauf und die Genese akuter und chronischer Mittelohrentzündungen zuge­schrieben. Eine Beurteilung der Tubenfunktion ist sowohl für die Diagnose von Erkrankungen im Bereich des Nasenrachens und des Ohres als auch für die Planung operativer Maßnahmen von besonderer klinischer Relevanz.

Ziel dieser Arbeit ist es, durch den Einsatz von bekannten und in Rahmen dieser Arbeit neu entwickelten Methoden der digitalen Signal­ver­arbeitung die Aussagekraft der Messergebnisse auch bei starken Stör­geräuschen zu er­höhen. Es wird ein virtuelles Tubenmodell vorgestellt, welches auf dem aus der Sprach­signalverarbeitung bekannten Röhrenmodell nach Kelly und Lochbaum basiert. Zur Ermittlung der Modell­parameter werden die Impulsantworten der Übertragungsstrecke herangezogen, die mit Hilfe neuartiger Methoden der Systemidentifikation bestimmt werden. Es werden die Grenzen dieses virtuellen Modells auf­gezeigt und Methoden zur Kom­pen­sation des Einflusses einer Band­pass­cha­rak­teristik des eingesetzten Mess­sys­tems vorgestellt.  

Eine neue Sicht auf die Aktivität der dynamischen Übertragungsstrecke Nase–Ohr bietet die in die­ser Arbeit ein­ge­führte korrelationsbasierte Betrachtung der Systemänderung über der Zeit. Durch Aus­nutzung der Korrelations­eigenschaften des Restfehlersignals des zur Nachverfolgung der Systemimpulsantwort ein­ge­setzten NLMS-Algorithmus können System­änderungen weitgehend unabhängig von der vor­liegen­den Stö­rung analysiert werden.  

Mit den in dieser Arbeit vorgestellten Erweiterungen kann die Aussagekraft sonotubometrischer Messun­gen im Vergleich zum bisherigen Stand der Technik deutlich erhöht werden.

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