Kolloquium - Details zum Vortrag
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Bachelor-Vortrag: Entwicklung eines Wiedergabesystems für interaktives binaurales Richtungshören
David Kliesch
Donnerstag, 29. Juni 2017
11:00 Uhr
Hörsaal 4G
Mithilfe des institutseigenen Programms RTProc wurde ein Wiedergabesystem für interaktives binaurales Richtungshören entwickelt. Das System kann mithilfe von Head-Related Impulse Responses (HRIRs) binaurale Signale für die Wiedergabe über Kopfhörer synthetisieren. Die Einbeziehung der Kopfbewegungen ermöglicht es, zwischen Signalquellen von vorne oder hinten zu unterschieden.
Um die Kopforientierung des Hörers mit einbeziehen zu können, wurde ein Head-Tracker verwendet. Ein Sensor, der am Bügel eines Kopfhörers befestigt wurde, wertet kontinuierlich die Position und Orientierung des Kopfhörers aus. Diese Daten werden von einer implementierten Klasse für die Verwendung in Matlab und C++ aufbereitet. Für jeden Eingangssignalblock wird aus einer HRIR-Datenbank durch Verwendung der zuletzt gemessenen Azimut- und Elevationswinkel passend jeweils eine HRIR für das linke und rechte Ohr ausgelesen und zur Verarbeitung weitergegeben. Der Eingangssignalblock wird jeweils mit den beiden HRIRs gefaltet und interpoliert, um ein binaurales Ausgangssignal zu synthetisieren, welches anschließend über die Kopfhörer wiedergegeben wird. Dadurch lassen sich virtuelle Signalquellen generieren, die stationär im Raum wahrgenommen werden und durch Kopfbewegungen lokalisiert werden können.
Um die Funktionalität des Algorithmus zu überprüfen, wurde eine experimentelle Evaluierung durchgeführt. Dazu wurde das IKS|Lab genutzt, das eine Konfiguration von 36 Lautsprechern bietet. Den Probanden wurden mit dem Kopfhörer binaurale Signale vorgespielt, die diese einer Lautsprecherposition zuordnen mussten. Die Auswertung der Ergebnisse hat gezeigt, dass eine zuverlässige Unterscheidung zwischen vorne unten hinten nahezu immer möglich ist. In der azimutalen Ebene können die Signale mit dem System relativ genau geortet werden, während die Zuordnung verschiedener Elevationen manchen Probanden schwerer fällt als anderen.
