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Master-Vortrag: Schallquellenlokalisation in Binauralsignalen
Lukas Becker
Montag, 6. November 2017
14:00 Uhr
Hörsaal 4G
Das menschliche Gehirn kann Schallquellen im Raum akustisch orten, indem es Unterschiede zwischen den Schallsignalen an beiden Ohren auswertet, die als binaurale Cues bezeichnet werden. Zur Ortung in der horizontalen Ebene dienen unter anderem Lautstärke- und Laufzeitunterschiede (Interaural Level Differences, ILDs und Interaural Time Differences, ITDs) als Cues. Auch die von einem inauralen Aufnahmesystem, z. B. einem Kunstkopf, aufgezeichneten Schallsignale enthalten diese Cues. Daher können durch eine algorithmische Auswertung binauraler Signale Informationen über die akustische Szene gewonnen werden.
Im Rahmen der Masterarbeit wurden Algorithmen betrachtet, die anhand von Binauralsignalen durch Auswertung der ITDs und ILDs die Position von Schallquellen relativ zum Aufnahmesystem bestimmen. Die Algorithmen wurden sowohl mit real aufgezeichneten als auch mit simulierten Binauralsignalen evaluiert, wobei Szenarien mit einem oder zwei gleichzeitig aktiven Sprechern betrachtet und der Einfluss der Raumakustik (Nachhall) auf die Leistung der Algorithmen untersucht
wurden. Dabei konnte gezeigt werden, dass in komplexen Szenarien nicht mehr alle Zeit-Frequenz-Komponenten verlässliche binaurale Cues enthalten. Daher werden auch erste Maßnahmen vorgeschlagen und evaluiert, die die Robustheit der Algorithmen in solchen Szenarien durch gezielte Selektion und Kombination der verlässlichen Cues verbessern.
